Eine verbesserte Blutzuckerkontrolle bringt hinsichtlich der Herzinsuffizienz keinen Benefit, so die Medizinerin. Sie empfahl, bei betroffenen Patienten frühzeitig eine Therapie mit einem SGLT-2-Inhibitor, also einem Gliflozin, einzuleiten. Schütt verwies auf verschiedene Studien, die einen Nutzen für Typ-2-Diabetiker mit Herzinsuffizienz gezeigt haben. Studien mit anderen Antidiabetika fielen hingegen ganz anders aus. Aufgrund einer vermehrten Rate von Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz unter dem DPP-4-Hemmer Saxagliptin sowie Pioglitazon sollten diese Substanzen bei Typ-2-Diabetikern mit Herzinsuffizienz abgesetzt werden.
Professor Dr. Christoph Maack vom Universitätsklinikum Würzburg informierte, dass in etwa jeder fünfte Herzinsuffizienz-Patient auch von einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) betroffen ist. Er verwies auf zwei Dilemmata. Eines davon ist die unzureichende Diagnostik. Der Mediziner empfahl, regelmäßig Spirometrien bei Herzinsuffizienz-Patienten durchzuführen. Wichtig sei es, diese im (re-)kompensierten Zustand zu machen.
Das zweite Dilemma betrifft die Therapie. Viele Patienten mit Herzinsuffizienz und der Co-Morbidität COPD seien mit Betablockern unterversorgt. Dabei profitieren auch diese Patienten von Betablockern, so Maack. Weder kardioselektive noch nicht-selektive Betablocker richten dem Mediziner zufolge einen Schaden an. Bei Asthma und Herzinsuffizienz sollten allerdings β1-selektive Betablocker bevorzugt werden.