Ärzte am UKGM sorgt die geplante Übernahme

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  • Kanari
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    • 30.03.2020
    • 175

    Ärzte am UKGM sorgt die geplante Übernahme

    80 Prozent der Teilnehmer an einer MB-Umfrage am Uniklinikum Gießen/Marburg fürchten schlechtere Arbeitsbedingungen angesichts der Übernahme durch Asklepios.

    Im Zuge der geplanten Übernahme der Rhön-Klinikum AG durch Asklepios fürchten 80 Prozent der am privatisierten Universitätsklinikum Gießen/Marburg (UKGM) beschäftigten Ärzte eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen. An einer „Blitzumfrage“ des Marburger Bundes Hessen hatten 256 Ärztinnen und Ärzte (insgesamt circa 1300) des zu Rhön gehörenden UKGM teilgenommen.
    "Was du mit Glauben und Mut begonnen hast, das hilft dir Gott vollenden." (Christoph Martin Wieland)

    "Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag." (Wilhelm von Humbolt)
  • Kanari
    Mitglied
    • 30.03.2020
    • 175

    #2


    Der Pharma- und Medizinbedarfsanbieter B.Braun steigt beim fränkischen Krankenhausbetreiber Rhön Klinikum aus.

    ...
    Das hessische Unternehmen hat das Angebot des Hamburger Krankenhauskonzerns Asklepios angenommen, der Rhön Klinikum komplett übernehmen will. B.Braun beende damit sein mehrjähriges Engagement bei Rhön, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Melsungen mit.

    Der Pharma- und Medizinbedarfsanbieter war seit 2013 als Großaktionär an Rhön beteiligt und hielt zuletzt gut 25 Prozent der Anteile. B.Braun hatte sich lange erbittert gegen die Übernahme von Rhön gewehrt. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Juni hatten die Hessen versucht, mehrere Aufsichtsratsmitglieder bei Rhön, darunter Firmengründer und Chefkontrolleur Eugen Münch, abzuberufen. Auch wollte B.Braun die Satzung ändern, um Entscheidungen der Hauptversammlung blockieren zu können. Beides fand keine Mehrheit...
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    Kommentar

    • Roger Rako
      Mitglied
      • 02.04.2020
      • 24

      #3
      Bedauerlicherweise hat die hessische Landesregierung hier die Chance vertan, das UKGM zu rekommunalisieren und damit der Kommerzialisierung der Gesundheitsversorgung Einhalt zu gebieten.

      In manchen Bereichen macht eine Privatisierung durchaus Sinn, um durch effizienteres Wirtschaften die öffentlichen Haushalte zu entlasten. Nicht immer müssen Privatisierungen im Desaster enden. Bei kleinen Krankenhäusern etwa, die lediglich eine medizinische Grundversorgung aus Innerer Medizin, Chirurgie und Gynäkologie anbieten, kann ein Verkauf durchaus sinnvoll sein. Und auch größere Häuser, die als Regelversorger mindestens zwei weitere Fächer abdecken, können durchaus profitabel Nischen füllen.

      Doch kritisch wird es dann, wenn es sich dabei um große Häuser handelt, die eine ganze Region medizinisch rundum versorgen müssen. Dies sieht man beim UKGM. 2006 an die Rhön-Klinikum AG übergeben, galt es anfangs als gelungenes Beispiel für die erste Privatisierung einer Universitätsklinik. Bereits nach kurzer Zeit wurden Bereiche ausgelagert, rigoros wurde alles billiger gemacht - mit unterbezahlten Putzkräften und ausgedünntem Pflegepersonal. Hinzu kamen höchst umstrittene, vertraglich vereinbarte Erfolgsquoten wie etwa Mindestoperationszahlen für Chefärzte. Vertraglich vereinbart zwischen Land und Rhön AG war damals die Errichtung eines Partikelzentrums. Die rund 120 Millionen Euro teure Einrichtung sollte die Tumortherapie in der gesamten Region revolutionieren. Doch davon war, trotz einer drohenden Konventionalstrafe von 100 Millionen Euro an das Land, bald schon keine Rede mehr. Bereits 2011 erklärten der Gerätehersteller Siemens und die Rhön-Klinikum AG, dass sich die Partikeltherapie nicht rechne. Hier drängt sich schon der Eindruck auf, dass sich das Land damals von der Rhön-Gruppe etwas über den Tisch ziehen hat lassen.

      Mit der Übernahme ist die Asklepios-Gruppe gezwungen noch rigoroser den Sparstift anzusetzen, da die kleineren Häuser sich zunehmend die Rosinen herauspicken und sich auf lukrative Eingriffe spezialisieren. Heikle Fälle, die sich für diese Kliniken nicht lohnen, landen dagegen bei den städtischen und Uni-Kliniken. Diese bleiben dann auf ihren Kosten sitzen.

      Fazit:
      Unikliniken müssen in öffentlicher Hand bleiben, da die Gesundheitsversorgung bei uns ansonsten bald so aussieht wie in den USA und wir im Standard noch weiter abrutschen.

      Kommentar

      • Kanari
        Mitglied
        • 30.03.2020
        • 175

        #4
        Jetzt komme ich dazu Dir zu antworten Roger.

        Ja, ich bin besorgt. Bisher konnten am UKGM bei vielen PAH-Patienten, mit den unterschiedlichsten Neben- und Begleiterkrankungen und bei allen anderen Patienten, die unterschiedlichsten Behandlungen u. Eingriffe durchgeführt werden. Ich hoffe, dass es nicht zu negative Auswirkungen auf Ärzte, Personal und die Patienten haben wird, nach einer Übernahme durch Asklepios.

        Viele Grüße
        Monika
        "Was du mit Glauben und Mut begonnen hast, das hilft dir Gott vollenden." (Christoph Martin Wieland)

        "Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag." (Wilhelm von Humbolt)

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